
Glaube
Palmsonntag C 2013
28.04.2013 11:38Nach Beendigung des sportlichen Wettkampfes, hält der Sieger die Hände über den Kopf und geht ab. Der Besiegte geht bescheiden in die Garderobe. Der Sieger wird Fotografiert, gefilmt, und die Reporter stellen viele Fragen. Der Besiegte ist unbeobachtet und vergessen. In der Beschreibung Jesu Leidens beobachten wir auch den Kampf, zwar nicht sportlich, sondern religiös-gesellschaftlich. Die Sieger waren Kajaphas, Annas, Pilatus, die damals die politische Macht hatten. Sie hätten jubeln, singen, ihren Sieg in die ganze Welt proklamieren können. Widersinnig ist, dass sie still blieben. Der Besiegte war in diesem Kampf Jesus. Er hätte vergessen werden sollen, unbeobachtet sein, aber in Wirklichkeit wird Jesus gefeiert. Auf der ganzen Welt wird die Passion gelesen und die Menschen tragen die Palmen zum Jubel Jesus. Wie ist das möglich?
Obwohl Jesus menschlich besiegt, verurteilt und getötet wurde, war mit ihm Gotteskraft. Man könnte es mit der Formel ausdrücken: Jesus menschlich besiegt plus Gotteskraft-ist gleich die Auferstehung, die Feier, der Sieg. Wenn wir in die Formel einsetzen: scheinbar siegreich Kajaphas, Annas, Pilatus plus ihr eigener Egoismus ist gleich die Niederlage. Jesus schaffte es in seiner Situation zu sagen. Vater in deine Hände lege ich meinen Geist./Lk.23,46/. Das bedeutet er legte sein Leben in Gotteshände. Die Gottesanwesenheit im Leben des Machtlosen macht neue Sachen. Das präsentierte Jesus am Kreuz. Scheinbar der Besiegte, wurde er Sieger. Es stellte sich die Frage. Wann bin ich der Sieger, wann bin ich der Besiegte? Es ist genug in die Formel einzusetzen. Mein eigenes Ich, wenn ich Erfolg habe plus die Interesselosigkeit für die religiösen Sachen ist gleich einem Leben ohne Sinn, ohne Lust. Nur scheinbar ist der Sieg. Oder, wenn ich der Mensch, der gesund ist, keine Zeit für Gott, für das Gebet habe, wird mein Leben leer, unerfüllt. Was aus dem menschlichen Blick Sieg ist, kann in Wirklichkeit eine Niederlage sein. Und umgekehrt ist unsere erkannte Sündhaftigkeit plus Unvollkommenheit plus die Reue und die Bitte um die Vergebung ist dem Sieg gleich. Gott gibt uns die Möglichkeit wieder zu beginnen und uns zu besser. Die Ohnmacht in einer Krankheit plus Enttäuschung, das Gebet und Gottesanwesenheit ist der Hoffnung gleich. Die Enttäuschung ,das Unverständnis plus das Zutrauen in der Gotteskraft ist der Ruhe in der Seele gleich. Von der Passion lernen wir die Einstellung von Jesus einzunehmen. Wenn wir unser Leben nur in unsere Hände nehmen, können wir uns irren. Wenn wir unser Leben in die Gotteshände legen, ist es in den besten Händen. Gottes Arm ist immer voll der Liebe und Freigebigkeit. Im Buch von Cronin/ Die Schlüssel von Reich/ spricht Vater Missionar Pater Chrysholm mit einem einheimischen Bauer. Der rang die Hände und beschwerte sich über den überfluteten Garten. Meine Setzlinge wurden vernichtet. Ich werde von Anfang an beginnen müssen. Der Missionar Chrysholm sagt still. Freude. Das ist doch das Leben. Wieder anzufangen, wenn alles verloren ist. Nicht anzufangen, obwohl es scheint, das, alles verloren ist, würde bedeuten nicht zu leben. In einer beliebigen Situation können wir unser Leben in Gotteshände legen, also wieder zu beginnen, weil wir damals wirklich leben. Danken wir für die Lösung der Paradoxe des Lebens. Auch die Besiegte, können die Sieger sein.
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