Glaube


Heiliger Stephanus

28.04.2013 11:56

Der sterbende Stephanus betete so für seine Feinde: ,, Herr rechne ihnen diese Sünde nicht an. Damit wir diese Worte richtig begreifen, müssen wir uns erinnern, dass Jesus in die Welt Liebe brachte, die notwendig für ein glückliches Leben ist. Jesus wiederholte oft das Hauptgebot. Du sollst den Herrn deinen Gott lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Denken und deinen Nächsten wie du dich selbst. Jesus bewies die Liebe zu seinen himmlischen Vater, nicht nur mit den Worten sondern auch mit seinen Taten. Er heilte die Kranken, sättigte die Hungernden. Den Gipfel der Liebe aber zeigte er, als er denen verzieh, die ihn geschlagen haben, ans Kreuz angenagelt haben. Er verzieh ihnen mit den Worten: Vater vergib ihnen denn sie wissen nicht was sie tun. Solch eine Verzeihung ist sicher das das schwerste. Alles andere ist in der Liebe leichter. Leichter ist es, uneigennützig jemandem beschenken, jemandem helfen, aber verzeihen  ist das schwerste. Und doch Jesus verlangte von den Menschen ihren Peinigern zu verzeihen. Er sagte zu Petrus: nicht siebenmal sondern siebzigmal siebenmal sollst du vergeben. Oder er sagte zu seinen Jüngern. Wenn dein Bruder sich verfehlt, so weise ihn zurecht. Und wenn er umkehrt, vergib ihm. Selbst wenn er siebenmal am Tage an die fehlen würde und siebenmal zu dir zurückkäme und sagte: Ich kehre um. So vergib ihm. Der heilige Stephanus erfüllte dieses Gebot, als er seinen Feinden, die ihn steinigten, vergab.. Den heiligen Stephanus vereinigt mit Jesus heldische Vergebung, die er als der erste geleistet hatte. Das heutige Fest erinnert uns an das Gebot der Liebe, in seinem schwersten Punkt den Feinden zu vergeben. Hört zur Aufmunterung ein wahres Beispiel. Während des zweiten Weltkrieges wurde das Flugzeug eines deutschen Pilot über London abgeschossen. Er wurde aus den brennenden Trümmern herausgezogen. Der Pilot überlebte, aber er war schwer verletzt. Am nächsten Tag kam er im Krankenhaus zu sich. Dort erfuhr er, dass er das ganze Leben gelähmt sein wird. Später las er ein Wochenblatt, in dem die Photographie eines englischen Piloten zu sehen war mit dem Titel: Seine 150 Luftsieg. Neben dem Pilot war sein abgeschossenes Flugzeug. Er konnte den Anblick auf diese Photographie nicht ertragen und er regte sich so auf, dass er das Wochenblatt zerriss. Seit Jahr und Tag  verfluchte er seinen englischen Feind. Oft hatte er vor sich das Bild seines Feindes. Einmal erfuhr er, dass aus Deutschland ein Zug mit den Behinderten nach Lourdes abgefertigt wird. Auch er meldete sich zu dieser Pilgerfahrt. Er hoffte, dass in Lourdes Stärkung für sein Leben finden würde. Am meisten freute er sich auf die Segnung mit dem Altarssakrament, die jedem Kranken persönlich erteilt wurde. Als der Priester zu ihm kam, erblich er. Im Priester erkannte er den  englischen Piloten,der ihn abgeschossen hat.  Nach der Feier ging er zum Priester und sagte zu ihm. Ich bin 150 Opfern ihres Sieges. Ich bin gelähmt, hasserfüllt, unruhig. Der Priester reichte ihm die Hand und sagte. Vergeben Sie mir Freund. Sehen Sie, was aus uns der Krieg gemacht hat. Ich bin Priester geworden, damit ich für die beten kann, denen ich wehgetan habe. Also auch für Sie. Der gewesene deutsche Pilot sagte. Ich verzeihe ihnen. Im diesem Augenblick spürte er eine große Erleichterung. Das heutige Fest führt uns dazu, dass auch wir immer die Kraft haben zu vergeben. So wird unsere weihnachtliche Freude noch größer sein.

 

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