Glaube


1. Fastensonntag C 2013

28.04.2013 11:35

Einleitung:
Das Alltagsleben stellt uns vor die Aufgabe etwas im Haushalt zum Beispiel  eine Reparatur, oder Ausbesserung zu machen. Auch unser geistliches Leben braucht eine Reparatur. Die Fastenzeit ist dafür sehr geeignet. In dem heutigen Evangelium gibt uns Jesus dazu  den Anlass  und die Anweisung. Nach seiner Taufe ging er in die Wüste und dort fastete er, in der Stille meditierte er über seine Beziehung zu Gott. Er lehnte radikal  drei Versuchungen ab, die ihn vom himmlischen Vater wegbringen sollten.


Predigt:
Der heilige Augustinus sagt, dass Jesus den Satan nicht zulassen konnte. Wenn Jesus nicht versucht gewesen wäre, könnte er uns nicht lehren, wie wir über die Versuchungen siegen sollen. Für unsere Belehrung wurde er versucht. Alle drei Versuchungen spielten sich auf derselben Basis ab. Sie hatten den Egoismus als  Grundlage. In der ersten Versuchung gab ihm der Satan ein: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich zu diesen Steinen, dass sie Brot werden. Viele Steine waren dort. Das war die Versuchung für die materielle Eigensucht. In der zweiten Versuchung gab ihm der Satan ein: Dir will ich diese ganze  Macht und ihre Herrlichkeit geben, denn mir sie ist übergeben, und wem ich will, gebe ich sie. Das war die Versuchung Selbstgefälligkeit. In der dritten Versuchung gab ihm der Satan ein: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürze dich von da hinab, denn es steht geschrieben: Er hat seinen Engeln deinetwegen befohlen, dich zu behüten und sie werden dich auf Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. Das war die Versuchung für den  egoistischen Stolz. Jesus lehnte diese Versuchungen ab. Er wählte  einen anderen Weg. Er entschied sich für die opferwillige Liebe, die er am Kreuz besiegelte. Für uns ergibt sich die Belehrung, dass wir auch drei Versuchungen des Egoismus radikal ablehnen. Die Psychologen sagen: wenn ein böswilliger Mensch einen gläubigen Menschen vom Glauben abbringen wollte, müsste er keine  atheistischen Argumente vorbringen. Es würde genügend, ihn, zum Konsum, zum Hochmut anzustiften. Diese Versuchungen schaffen dem Glauben an Gott den Todesstoß. In jedem von uns erwacht manchmal die Versuchung und wir müssen sie radikal unterdrücken. Wir wissen, dass Jesus nicht gegen das Brot ist. Doch er vermehrte das Brot und mit ihm sättigte er einige Tausend Menschen. Jesus aber ist gegen  eine solche  Lebenseinstellung, die in Materie das höchste Ziel und den Sinn des Lebens sieht. Er sagte: ,, Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort das aus Gottes Mund kommt/ Mt 4,4/. Viele Menschen sehen in der Materie nicht nur das höchste Ziel ihres Lebens, sondern sie benützen   oft auch  unerlaubtes Mittel, dieses Ziel zu erlangen. Ein wahres Beispiel. Ein 28 jähriger Mann drang in der Nacht in ein Haus ein. Er erschoss junge Mutter und ihr Kind und  nahm  aus dem Haus alles was wert hatte. Für ihn war die Materie der höchste Wert. Nicht  die Materie selbst  ist schlecht, sondern die Mittel und  Art mit welchen wir die Materie gewinnen wollen. Zum Schluss: Die Versuchung des Hochmuts ist sehr gefährlich. Der Versuchung des Stolzes unterlagen die Engel, und auch die ersten Menschen. Der Hochmut lenkt den Menschen von Gott ab, macht den Menschen  vor Gott und vor den Menschen widrig. Er steht im Wege zu Gott. Möge uns das Beispiel des russischen Diplomat Andrejew aufmuntern. Er war ein russischer Diplomat noch zur Zarenzeit. Er wirkte als Diplomat in Tokio, in Stockholm und in München. Er war  an  Überfluss, an Luxus  gewöhnt. Nach der Revolution konnte er nicht mehr nach Russland zurückkehren. Er musste im Ausland bleiben und in der großen Armut leben. Er beschäftigte sich mit dem Gedanken an  Selbstmord. Sein Freund führte ihn zum Pater Puntigam, der Jesuit war. Der erklärte ihm geduldig den Sinn des Lebens. Am 2.Februar 1922 wurde Andrejew in die katholische Kirche aufgenommen. Sein Glück war so groß, dass er sich entschied, sein ganzes Leben Gott zu weihen. Er studierte in Innsbruck Theologie und 1925 wurde er zum Priester geweiht und zugleich die Gelübde abgelegt. Er schreibt von sich selbst. Nach dem langen in  Eigensucht, liebe ich Jesus über alles und ich werde diese Liebe unter die Menschen tragen. Ich habe das Ziel meines Lebens  und bin übermäßig glücklich.  Sehen sie Brüder und Schwestern, dass es mit Gotteshilfe  möglich ist, Versuchungen  zu überwinden und das wahre Glück zu finden.

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